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Allgemein Event HipHop-Projekt Nippes legal

Gute Presse…Nippes meets Much!

Dicke Beats und Texte mit Botschaft

Das Hiphop Netzwerk Köln-Nippes ist bei den Burgfestspielen aufgetreten. Die Jugendlichen begeisterten die Mucher mit Rap und Breakdance. Mit halsbrecherichen Bewegungen brachten sie den Atem der Zuschauer ins Stocken.

Hiphop

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Das Kölner Hiphop Netzwerk Nippes war zu Gast bei den Burgfestspielen. Die Gruppe United Revival Team Set zeigte dabei einen besonderen Hip-Hop-Tanz unter Schwarzlicht. BILD: CHRISTIAN LEINWEBER

Much – „Respekt muss man sich verdienen.“ Das waren die ersten Worte, die Rapper und Moderator Cizzah an das junge Publikum im Mucher Schulzentrum richtete. „Denn wenn man etwas erreichen will, dann muss man hart an sich arbeiten.“ Dass sie dies getan haben, bewiesen die rund 50 Jugendlichen vom Hiphop Netzwerk Köln-Nippes im Rahmen der Mucher Burgfestspiele mit Rap, Breakdance, Gesang und Tanz. Da konnte einem schon mal der Atem stocken, etwa bei den halsbrecherischen Moves (zu deutsch Bewegungen) der Breakdancer, auch B-Boys genannt: Die wirbelten über den Boden, sprangen tollkühn durch die Luft und verbogen ihre Gliedmaßen passend zu den Beats, die donnernd aus den Boxen drangen.

Breakdance ist – neben Graffitisprühen, Rap und DJing – ein Bestandteil der Hip-Hop-Kultur, die nicht nur in Großstädten ihre Anhänger hat: „Bisher waren wir nur im Rockbereich unterwegs, aber unsere Jugendlichen sind hauptsächlich Hip-Hopper“, erklärte Organisatorin Svenja Stinn, Leiterin des Kultur- und Freizeitzentrums Much. „Für die wollten wir auch mal etwas machen, sozusagen die ganze Bandbreite bedienen.“ Die ganze Bandbreite der Hip-Hop-Kultur bedienten denn auch die Kölner Jugendlichen, ohne dabei gängige Klischees zu bemühen. Den sozialkritischen Rapsong „Keine Kürzung für Kurze“, Hymne der gleichnamigen Kampagne der Arbeitsgemeinschaft Offene Türen, gab Rapper Denno zum Besten. Hier heißt es: „Im Jugendzentrum kann ich meine Freunde treffen und muss auf der Straße nicht mit dem Teufel sprechen“.

Mit seinen zwölf Jahren ist Tamo King einer der jüngsten Rapper des Netzwerks. Auch er hält nicht viel von Schimpfwörtern, regt lieber zum Nachdenken an, statt plakativ zu provozieren: „Normale Texte sind einfach besser, als Beleidigungen“, so Tamo. Die Gruppe United Revival Team Set hatte sich für ihren Auftritt etwas Besonderes ausgedacht: Ein Hip-Hop-Tanz unter Schwarzlicht, das nur die roten und weißen Masken und die dazu passend angemalten schwarzen Anzüge der Mädchen zum Leuchten brachte. Ausgerüstet mit neonfarbenen Stöcken bewegten sie sich spannungsvoll zu Michael Jacksons „Beat It“. Darauf Cizzah: „Jetzt seht ihr, das man mit Schlagstöcken auch etwas anderes machen kann.“

Während in der Schulaula ein Auftritt dem anderen folgte, lebten sich draußen vor der Tür Mucher Graffiti-Sprüher kreativ aus. Das Kölner Graffiti- und Jugendkunstprojekt Mittwochs-Maler hatte eigens dafür Leinwände zur Verfügung gestellt. Einer der Höhepunkte des Abends war sicherlich der Auftritt von Beatboxer Money, der allein mit seiner Stimme die dicksten Beats und unterschiedlichsten Geräusche fabrizierte: Mal klang das wie ein Didgeridoo, mal wie ein Trommelwirbel, atemlos unterlegt mit Wortfetzen. Dass die Gemeinde Much solch einen kulturellen Jugendaustausch ermöglicht hat, sollte man ihr hoch anrechnen.

Link: http://www.ksta.de/html/artikel/1281431710548.shtml

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