Voila, die Mittwochs Maler waren zahlreich in Leverkusen auf der Brennpunkt Jam. Fazit: 1. Platz beim Battle und 1.Platz beim „On the Run „_Scetch Battle.
Brennpunkt Jam
Die einzige Frau gewinnt
13 Maler und eine Malerin zeigen ihre Graffiti-KĂŒnste beim Brennpunkt-Jam. Die Kunstwerke am Zaun der ECE-Baustelle wurden von Jung und Alt bewundert.
Wiesdorf – âDer Blick auf Graffiti hat sich in Leverkusen zum Positiven gewendet.â So lautet das Fazit von Mitorganisator RĂŒdiger Porsch zur 15. Ausgabe der Brennpunkt-Jam. 14 Malerinnen und Maler hatten sich in der Wiesdorfer FuĂgĂ€ngerzone eingefunden, um sich zu messen. Alle bewiesen: Graffiti ist keine Schmiererei, sondern eine Kunstform, fĂŒr die es Talent braucht. Und viel Ăbung.
Am Samstag traten die 14 Teilnehmer in einem âBattleâ gegeneinander an. ZusĂ€tzlich konnten Graffiti-Begeisterte an einem Wettbewerb in der âOn the Run Sketch Cornerâ teilnehmen. Hier ging es darum, das Wort âSuperfreshâ möglichst kunstvoll im Graffiti-Stil zu malen. Porsch freute sich vor allem ĂŒber die UnterstĂŒtzung der ECE-Center-Verantwortlichen, die den Bauzaun fĂŒr den Graffiti-Wettstreit zur VerfĂŒgung gestellt hatten: âEs ist ein schöner Ort fĂŒr so eine Veranstaltung.â Die Maler hĂ€tten Gelegenheit, sich und ihre Kunst zu prĂ€sentieren. AuĂerdem blieben viele Leute stehen, um sich die Werke anzuschauen. Auch zahlreiche Ă€ltere Menschen seien darunter. Mancher bekomme auf diesem Weg sogar AuftrĂ€ge.
Carsten Klett, der ebenfalls an der Organisation der Brennpunkt-Jam beteiligt ist, zeigte sich zufrieden. Die Aktion werde sehr gut angenommen. Sie sei eine gute Möglichkeit, Graffiti auch einmal von der anderen, der legalen Seite zu zeigen. Die Aktion trage dazu bei, zwischen der Bevölkerung und den Sprayern zu vermitteln. Dass dies tatsĂ€chlich funktioniert, zeigte sich am Samstag an vielen Ecken. Ăberall blieben Leute vor den Bildern stehen und sahen den Malerinnen und Malern bei ihrer Arbeit zu. So auch Hans Bleck, der meinte: âDie Jungs sind gut.â
Unter den 14 Teilnehmern des Graffiti-Battles befinden sich aber nicht nur Jungs, sondern auch Alexandra Renken. Die 32-JĂ€hrige ist die einzige Frau im Brennpunkt-Jam-Hahnenkorb. Sie beschĂ€ftigt sich bereits seit zehn Jahren mit Graffiti. Vorurteile gegenĂŒber Frauen gebe es in der Szene schon, sagte Alexandra. SprĂŒche wie âNicht schlecht fĂŒr ein MĂ€dchenâ seien keine Seltenheit. Aber es gebe auch viele Kollegen, die sie unterstĂŒtzen und sie ermutigen. Alexandra bietet in einem Kölner Jugendhaus einen offenen Treff an. Die âMittwochs-Malerâ beschĂ€ftigen sich mit Graffiti und anderen Darstellungsformen. âEs ist ein Graffiti-Projekt mit kĂŒnstlerischen Aspekten, wo jeder legal malen kannâ, erklĂ€rte Alexandra.
Sie selbst malt gern Katzen. âDie bieten sich irgendwie an.â AuĂerdem habe sie selber welche und könne sie so gut beobachten, um sie spĂ€ter zu malen. In der Mitte ihres Bildes ist eine junge Frau zu sehen. âKein SelbstportrĂ€tâ, wie sie betont. âAber irgendwie haben die dann doch immer Ăhnlichkeit mit mir.â Oft habe sie Bedenken bei ihren Motiven und frage sich, ob das jetzt nicht zu kitschig oder zu mĂ€dchenhaft sei. Aber verleugnen könne sie ihre weibliche IdentitĂ€t schlieĂlich auch nicht.
Dass sie das auch gar nicht braucht, stellte sich am Ende des Wettstreits heraus. Die 14 Maler bildeten selbst die Jury fĂŒr ihre Werke und beschlossen: Alexandra hat den ersten Platz verdient. Auf dem zweiten Platz landete Daniel Bon mit seiner Version des kleinen Maulwurfs aus der âSendung mit der Mausâ. Den dritten Platz belegte Marc Klink. Auf seinem Bild war der Schriftzug âSpokeâ zu lesen.
RĂŒdiger Porsch sollte Recht behalten. Er hatte schon zu Beginn der Veranstaltung gemutmaĂt: âIch glaub‘, das wird ein voller Erfolg.â
Link: http://www.ksta.de/html/artikel/1238088758928.shtml